Geschichte


Die jüngere Geschichte

Weltbewegende Ereignisse kann Osseltshausens Geschichte nicht verzeichnen. Die geschichtliche Entwicklung vollzog sich parallel zu der in der übrigen Hallertau.

Unter den Kriegen hatte Osseltshausen (von den beiden Weltkriegen abge­sehen) immer zu leiden. In mehreren Büchern finden wir Hinweise, dass die Schweden während des 30-jährigen Krieges bei uns gewütet haben. Ein Massengrab, das bei uns gefunden wurde, zeigt uns, daß die Pest einmal viele Menschen mit in den Tod gezogen haben muss.

Die Verkehrsverhältnisse in Osseltshausen müssen früher katastrophal gewesen sein. Die Fuhrleute hatten Angst davor, auf unseren Straßen Holz abzutransportieren, das bei uns zwar reichlich vorhanden, aber der schlechten Wege halber nicht begehrt war. So lesen wir in einem Buch: »1796 kostete in Osseltshausen das Klafter Hartholz 1 1/2 fl, weiches 50 kr. (also wesentlich weniger als sonst üblich), da die Wege miserabel waren und es an Kommunikationsstaßen mangelte.« 

Um unsere Dorfstraße befahrbar zu machen, wurden in die schlimmsten »Drecklöcher« Stauden und Baumstämme geworfen, die der Festigung der Straße dienten. Durch das ständige Aufschütten der Wege wurde die Straßendecke immer höher. Dies hat dazu geführt, dass die Fenster der Wohnhäuser zuletzt nur noch 30 – 40 cm über die Straße hinausragten. Das Wasser lief dann oft direkt durch das Fenster ins Wohnhaus. Beim Bau der Kanalisation (1968) kamen die einzelnen Schichten mitsamt dem Stauden und Baumstämmen wieder zum Vorschein.

Die Ältere Geschichte

 

Eine Plauderei über Osseltshausen und seine Geschichte

Die Überschrift mag Sie, verehrte Leser zunächst etwas verwundern. Vielleicht aber ist sie auch eine kleine Anregung für Sie, sich diesen geschichtlichen Rückblick von Osseltshausen durchzulesen, um zu erfahren, was es nun mit den »in Gott Fröhlichen« auf sich hat.

Wenn hier von »einem geschichtlichen Rückblick« die Rede ist, dann ist damit keineswegs eine wissenschaftliche Abhandlung gemeint, denn vieles können wir über unsere Vergangenheit zwar vermuten, manches nachweisen, aber nur weniges beweisen. Unsere Absicht beruht vielmehr darin, ein bisschen über das »so unscheinbare Dörfchen Osseltshausen« zu plaudern. Vielleicht wissen Sie, dass Osseltshausen im übernächsten Jahr Geburtstag (vielmehr Geburtsjahr) feiern wird. 900 Jahre soll es alt werden, und das ist sicherlich ein handfester Grund zum Feiern. Nehmen Sie aber bitte diese Altersangabe nicht als gegeben an! Wir wissen, dass unser Dorf viel älter ist, nur unsere »Geburtsurkunde«, damit meinen wir die älteste Urkunde, die unser Dorf erwähnt, stammt aus dem Jahre 1082. Leider ist es uns bisher noch nicht gelungen, eine ältere zu finden. Bevor wir jedoch auf das Jahr 1082 eingehen, erlauben Sie bitte noch einen I kleinen Excurs in die Früh- und Vorgeschichte von Osseltshausen.


Die Früh- und Vorgeschichte

Funde von Steinwerkzeugen veranlassen uns zu der Annahme, dass schon in der Steinzeit, also schon vor rund 800 000 Jahren, bei uns Menschen gelebt haben müssen, die als Sammler und Jäger auf ständiger Wanderschaft waren.

Später haben wohl auch bei uns, wie überall in der Hallertau, die Kelten gelebt, bevor sie von den Römern vertrieben wurden. Unsere eigentlichen Vorfahren dürften aber die Bajuwaren gewesen sein, denn Orte, deren Namen mit -hausen enden, sind in der Regel bajuwari­scher Abstammung. ausgehen, so lässt sich, wenn schon nicht das Geburtsjahr, so doch das Geburtsjahrhundert von Osseltshausen fest­legen. In der Zeit zwischen 700 und 800 n. Chr. nämlich wanderten die Bajuwaren aus dem Gebiet des heutigen Böhmens aus und siedelten sich süd­lich der Donau an. In dieser Zeit dürfte daher auch die Geburtsstunde unseres Dorfes liegen. Osseltshausen müsste demnach ca. 1200 Jahre alt sein.


"Die in Gott Fröhlichen"

Dass in Osseltshausen seit jeher fröhliche Leute gelebt haben müssen, das ist bereits dem Ortsnamen zu entnehmen:In der ältesten Urkunde unseres Dorfes, von der vorher schon die Rede war, war unser Name Asleihishusan; er setzt sich zusammen aus -husan (= -hausen), was soviel heißt wie »bei den Häusern«, und dem Personen­namen »Asleih« (bei den Häusern des Asleih).In der Ubersetzung bedeutet Asleih soviel wie »der in Gott Fröhliche«.Somit ist also die Fröhlichkeit schon in unserem Ortsnamen festgelegt.Im Lateinischen gibt es ein Sprichwort, welches heißt: nomen est omen (der Name ist zugleich ein Kennzeichen). Wer die Osseltshausener kennt, der wird diesem lateinischen Satz vielleicht zustimmen.


Die Urkundliche Festlegung

Die oben erwähnte Urkunde entstammt dem Jahr 1082. Dieses Dokument ist es auch, das zu Beginn als Geburtsurkunde bezeichnet wurde.

In ihr ist folgendes zu lesen:


Wezilo von Asleihishausen übergibt dem Altar des hl. Stephan gewisse Güter, die er in diesem Dorf (also Osseltshausen) besitzt zu seine und seiner Frau Gedächtnis, sowie dem alJer abgeschiedenen gläubigen Seelen, zum Zeitpunkt ihres Todes, mit der Bedingung, daß Abt Erchanger ihnen auf Lebzeiten den Nutzen davon zugesteht. Zeugen dessen sind: Gotebold, ein Adeliger, Herrant, Gumpold, Nithart, Adalram (Adeljge). Von der Familia (Klostergemeinschaft) aber: Pezili, Fritilo, Luitprecht, Gerolt, Meginhrt, Pezili, Adalprecht.


Erwähnt werden muß in diesem Zusammenhang, daß wir den Fund dieser und weiterer Urkunden unserem ehemaligen Lehrer Gerhard Schober verdanken, der im Zuge seiner Forschungsarbeiten über Unterbrunn bei Starnberg auf diese Schrift gestoßen ist. Wir können ihr entnehmen, dass Osseltshausen um 1082 unter der Herrschaft des Klosters Weihenstephan gestanden hat.

Asleihishusan finden wir unseren Ort noch öfter im Traditionscodex des Klosters Neustift/Freising; anno 1173 taucht z.B. ein Albero von Asleihishusan auf, der als Zeuge vor Gericht zitiert wurde. Es ging damals um die Schlichtung eines Streites über ein Gut in Tegernbach (Lkr. Pfaffenhofen) in Gegenwart des Pfalzgrafen Friedrich II. 185, am 6. Januar, wird ein gewisser Luitpold von Osseltshausen Zeuge in einem Streit zwischen Konrad von Reichersdorf und dem Kloster Neustift um einen Hof in Talham.

Osseltshausen unter der Herrschaft von Au i. d. Hallertau

Von 1306 bis ca. 1818 gehört Osseltshausen zur Herrschaft von Au. In den Urkunden des Auer Schloßarchivs kann dies nachgelesen werden. Unser Name erscheint da in 13 verschiedenen Versionen, z. B. als Aßlotzhausen.Oßlotzhausen, 1498 Aßlaßhausen, 1508 Oßolzhausen und 1516 als Aßlolzhausen.


Im 19. Jahrhundert gelingt den Osseltshausenern ein Ausbruch aus der Auer Herrschaft. Vermutlich 1818 (bedingt durch das Gemeindeedikt vom 17. Mai 1818) wird unser Dorf eine eigenständige Gemeinde. Seit dieser Zeit war somit Osseltshausen unabhängig von den Auern und Freisingern. Erst am 1. Januar 1976 wird es im Zuge der Gemeindegebietsreform dem Auer und Freisinger Besitz zurückgegeben.


Erwähnenswertes aus der Geschichte

1921 Fahnenweihe des Veteranenvereins
1932 Fahnenweihe des Burschenvereins (Pfingstmontag)
1934 Primiz von Alois Faltermeier
1950 Primiz von Johann Merkl
1956 Fahnenweihe des Schützenvereins
1959  bis 1975 Asphaltierung und Ausbau der Straßen nach Au (1958)
    und Rudertshausen (1965)
    Kanalisation (1968)
    Asphaltierung der Ortsstraßen (1968)
    Einrichtung einer Straßenbeleuchtung
    Bau der Straßen nach Neuhub und Reith (1975)
1976 Auflösung der Gemeinde Osseltshausen und Eingemeindung in die Marktgemeinde Au i.d. Hallertau mit Wirkung vom 1.1.1976.
1980 Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr Osseltshausen
1990 Osseltshausen bekommt Straßennamen
1999 Anschluß an die Auer Kläranlage
2002 70-jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe des Burschenvereins Osseltshausen
2005 Fahnenweihe des Schäfflervereins und Eintragung ins Vereinsregister
2007 Veranstalten bzw. Ausrichtung des Hopfenzupfafest des LK Freising
2007 Seit den 26.08.2007 08:12 ist Osseltshausen unter www.osseltshausen.de  erreichbar

2014

Kultur-Anerkennungspreis des Landkreises Freising für den Schäfflerverein Osseltshausen e.V.

2018

Fahnenweihe der kath. Landjugend